Today only to Dalbandi

Wir wollen rübermachen. Letzte größere Stadt vor der Grenze Iran/ Pakistan ist Zahedan. Schwieriges Pflaster weil ,siehe Nachrichten und außerdem Beluchistan. Überall Militär, auch das der unangenehmen Sorte, aber alle sind nett zu uns. Ich bekomme Tee und Zitronenbonbons von den Soldaten, während Daniel die Formalitäten am Checkpoint zur Stadt erledigt.

Am nächsten Morgen geht es ab zur Grenze alles easy peasy. Uns wird geholfen, unsere Pässe werden ca. 10x aufgeschrieben und auf einmal heißt es „Welcome to Pakistan“. Hier ist aber auch immernoch Beluchistan und da dürfen wir nicht auf eigene Faust durch. Wir bekommen eine Eskorte spendiert. Eskortiert wird man von Levies, alle furchtbar nett. Wir bekommen Gemüse, Bonbons, Tee und Kekse geschenkt. Der erste Teil der Eskorte geht knappe 700km bis Quetta, das kann 1-6 Tage dauern haben wir gehört. Aha!

Die erste Nacht verbringen wir in der Levie Station an der Taftan Grenze.

Am nächsten Morgen um 08:00h geht es dann los. Die Levies mit 2 weiteren Reisenden vorneweg. Wir hinterher. Weil der Brite sich hier Mal breitgemacht hat ist Linksverkehr, Achtung! Wir hoffen das wir an einem Tag bis Quetta durchfahren,aber dann: siehe Überschrift.

Jetzt blockieren wir mit unserem Bus die Einfahrt vom Polizeirevier Dalbandi, denn unser Solarpanel passt nicht durch und wir können nicht im Hof parken.

Die Situation ist ziemlich surreal, denn im Hof befindet sich eine gut besetzte große Zelle, so wie in alten Wild West Filmen.

Zwischendurch werden immer wieder neue Klienten an unserem Bus vorbei, in die Zelle geführt. Safety first !

Morgen früh um 8:30h soll es dann weiter gehen. Dann wohl auch bis Quetta.

„…dann flieg ich durch die wüste“

Yazd. Altstadt aus Lehm. Windfänger auf den häusern. Kamelfleisch auf dem teller. Enge Gassen. Freundliche Herren, die touris in grossen Auto beim rangieren helfen. Fette Moschee. Sehr fett. Starker Kaffee mit cardamon und Rosen Wasser. Schön

Ab in die Wüste. Übern berg mit drei Farben und durchs heisse Becken in grau hinein in die Oase. Obenauf die verfallene Burg, die schlucht daneben plätschernder Bach, kleiner Wasserfall unterm trockenen Flussbett. Irre. Dazu freistehen im Tal der Palmen. Herrlisch.

Kathrin hustet schon länger. Hat sich in kerman einen „Sirup“ gekauft. Giftgrün. Ich dränge vor Abfahrt nach bam. Sie: ich nehm den gleich im Auto, dann …. siehe Überschrift.

bam. Bäms. Sehr alte Stadt. Hat’s leider 2003 mit Erdbeben zerschmissen. Zu grosser Friedhof. Man baut immer noch auf. Vor allem die old city mit citadelle. Die datteln: Ultra süss.

Ultra süss auch die Bande kichernder Damen im spielzeugauto!

Wir sind jetzt in schlagdistanz zur Grenze. Freitag „machen wir rüber „. Ohne begrüssungsgeld, aber dafür mit eskorte. Updates hier? Mal sehen, wann wir ne simcard kriegen. Morgen zahedan

Pläne schmieden im Innenhof

Wir sind bei Mohammed im tak taku guesthouse. Erste mal Bett seit 3 Monaten. Guter Platz, um zu überlegen, wie’s weitergehen soll. Die news lesen macht einen kirre. Die Iraner beruhigen. Leute, die alte bsa aufbauen, beruhigen mich eh.

Am Rande der lut e kavir. Sehr alte wüstenstädchen und abends kamelburger. Eigentlich alles fein, aber wir beschleunigen unseren Iran-Transit. Was aber unbedingt noch mit muss: yazd! Und dann Bam! Und Oase.

Unter der Stadt na’in eine alte Mühle. 28 Meter tief arbeitet sie mit dem Wasser der quanate. Bewässerungstunnel von weit her. Schräger Ort

Im 5 Tagen wollen wir nach pakistan einreisen. Sollte passen. Werden einiges liegen lassen. Schade. Hilft nix.

Die bleiben im Auto, standheizung kaputt

Typ Expeditionsmobilfahrer: leicht angeschwurbelt, Freiheit, weil zuhause alles furchtbar unfrei, eher süddt./ch oder gern auch Osten. Stehen dann in ihrer schöffel-outdoor-uniform vor dir, sind aber ober-individuell. Naja. Gibt natürlich auch nette. Zb die mit den Trucks auffm Bild.

Sind von täbris (mega/monster/über-bazar) nach iranisch Kurdistan gefahren. Auf dem Weg (regieanweisung: anschwellende dramatische Musik, lichteffekte und heiteres jauchzen) TANKEN GEWESEN!!1!1

Es läuft so: diesel fahren ausschließlich LKW. Privatleute Benzin. Diesel nur gegen Besitz von Tankkarte. Also LKW-Fahrer anquatschen und gestikulieren. Der gibt einem was ab. Jetzt: 60 Liter für 6,30 Euro.

heissa. Und das war nicht mal der freundschaftspreis. Werden diesel auch heute Nacht brauchen. Stehen vor weltkulturerbe takht-e soleyman auf 2100 Meter. Brauchen standheizung. Von den drei andern overlandern bleibt bei einem die Tür zu. Kein Hallo wegen: überschrift

VPN auffm bazar, dazu eine Prise salz

Wir sind im Iran. Bisher freuen sich alle uns zu sehen. Mussten schon für fotos herhalten und jederzeit beantworten, wo wir her kommen. Alman! “ ah. Gute Autos. Mercedes, Audi, super“. Von wegen auto: hier gibt es ein allgegenwärtiges Arbeitstier immer in blau, in das ich mich ein bisschen verguckt habe.

Für den ersten Tag mit Grenze und besorgen von sim, Versicherung und dis und das haben wir einen „fixer“ engagiert. Kost bisschen, hilft aber auch viel. Sehr netter Kerl.

Und gleich die ersten krassen Landschaften. Klein-kappadokien pennen wir heute abend. Was heute salzpfanne, war mal ein mächtiger See in West aserbayjan. Das richt nach umweltdisaster… aber kommt schick rüber.

Internet zwar komplett eingeschränkt, aber gegen Dollar (kleine dollar) wird im Geschäft was aufgespielt. Mal sehen. Bisher geht’s gut.

Ein bisschen schlicht in blau und gelb

Ich bin ja eher einfach strukturiert. Beispiel: stellste mir mettbrötchen päffgen hin, bin ich glücklich. Oder heisse Dusche nach langer Fahrt, geil. Was auch super funktioniert sind schöne Berge. Fährste so durch karge hochtäler, die Farben wechseln, Herbst in den Pappeln, Windungen und kehren und dann steht er da und ich fühl mich gleich vollständig wohl.

Am Morgen, gleich ums eck geht’s stark weiter. Ishak paşa hat zugeschlagen. Auf einem felsvorsprung schöne Anlage hinterlassen. Lekker.

Nun runter zum Van-See. Natronlauge. Gebirgig. Die Stadt langweilig, die zuchtstation süüüüß. Eins blau, eins gelb. Ich Herz das!

Morgen fahren wir an die Grenze. Wir kümmern uns gerade mit grosser Ernsthaftigkeit um die im bus verbliebenen Alkoholika. Muss bis Iran alles platt, sonst Ärger. Also ran an den griechischen Grappa, türkischen Raki und das Geschenkfläschen frangelico.

Unsere Einkäufe schrullig. 10 Liter Katzenstreu (ihr wisst schon), espresso hamstern, hygieneartikel, den jünstigen tabak zum drehen, …

Wir wissen nicht wie die online-situation die nächsten 3 Wochen sein wird. Regime schaltet öfter mal ab, weil…Ihr wisst schon.

Aber der Liter Diesel nur 10 Pfennig!!!

Wir sind kein dolmuş oder heisse luft zum Frühstück

Nu aber richtig! Wir fahren nach kappadokien. Das wo auf allen türkischen reiseprospekten ganz gross drauf ist. Ist halt so ne Sache mit den Sehenswürdigkeiten. Sie sinds halt oft auch. Bedeutet: da kommste nicht drum rum. Und kappadokien is Knüller. Keine widerrede! Und dann auch noch brutalst romantisch heissluft. Weia. Schööön.

Dazu dann diese kleinen zuckerhüte überall. Kann man prächtig rum-spazieren. Alles ausgehöhlt. Ganze orthodoxe Klöster mit allem schnipp&schnapp. Geil. Fotografieren verboten. Einen Schuss aus der hüfte hab ich gemacht.

Alles gut und schön aber wir müssen jetzt auch mal Kilometer fressen.

Zur Lage im Iran: wir beobachten. Es gibt einige Reisende die aktuell von vor Ort berichten. Ist jetzt nicht prall, aber hilft nix. Stand heute: morgen visa holen. In 5-6 Tagen Grenze. Wenn nichts ….

Der Weg führt über das hochplateau zentral-und ostanatoliens. Lange Strecken nur braune hochtäler, karavansereien, mal ne schafherde und wenn Leute, dann winken die uns zu. Nicht weil wir so super smart sind oder die unseren Bus abfeiern, sondern weil wir von weitem aussehen wie – genau – ein sammeltaxi/dolmuş.

Nach viel strasse dann erzurum. Krass. Die haben ne skisprunganlage. Kommste nicht drauf. Und natürlich schöne alte Steine. Das gefällt mir. Nachts kalt – gefällt mir nicht. Wir sind jetzt aber auch immer über 1000. Die Berge drumherum gern mal 3einhalb. Berge gefallen mir auch

Geisterstadt und Nikolaus

weiter geht es die Küste entlang. Wir finden ein paar wirklich schöne, einsame Buchten.

Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite und eine warme Dusche wäre auch Mal wieder toll. Da die meisten Campingplätze mit Solarduschen ausgestattet sind, ist das Duscherlebnis bei bedecktem Himmel und Nieselregen eher fröstelig. Wir entscheiden uns für einen Naturcampingplatz in Kayaköy. Kayaköy war bis 1923 ein griechisches Dorf. Nach Abschluss des Vertrages von Lausanne mussten die Griechen das Dorf verlassen. Seitdem ist es eine Geisterstadt.

Blick auf die Geisterstadt

Am nächsten Tag geht es nach einer schönen, heißen Dusche weiter. Wir wollen wieder ans Meer. Es geht nach Kaş. Wir waren vor 4 Jahren schonmal für ein paar Tage hier und die Kleinstadt an der lykischen Küste hat uns gut gefallen (Funfact: Kaş ist Partnerstadt von Brühl Rheinland, das passt doch).

Wir parken unseren Bus direkt im Hafen und genießen einen Abend in der schönen Kleinstadt. Wie so oft sind wir froh daß Nebensaison ist, denn auch Kas ist ein Touristen Hotspot. Zum Glück konnte sich die Stadt ihren Charme bewahren. Hier sind es neuerdings hauptsächlich russische Touristen die hier Urlaub machen.

Am nächsten Tag stehen wieder alte Steine auf dem Programm. Wir machen einen Stop in Myra. Der Nikolaus war hier Mal Bischof.

Felsengräber
Das drölfzigste Amphitheater

Abends fahren wir nach Cirali. Ein kleines Küstendorf am wunderschönen Olympos Beach. Hier bleiben wir 2 Nächte. Leider regnet es. Auch in diesem Ort sind die russischen Touristen deutlich in der Überzahl. Der Chef vom Campingplatz (früher Saarland) freut sich Mal wieder Deutsch zu sprechen und als wir Abends im Restaurant die Rechnung bestellen, stellen wir fest, daß der Kellner aus Köln Lindenthal kommt. Nä wat schön. Er freut sich und spendiert uns zum Nachtisch Baklava und Cay. Danke.

Außer wirklich total verschmusten Katzen, hat Cirali beeindruckende Natur, die Ausgrabungsstätte Olympos und brennende Steine Yanartas /Chimera zu bieten.

Die lykische Küste ist wirklich wunderschön.

Pappfijur und full english

Es geht weiter die Ägäis Küste entlang. Überall lauern sie, die Pappfijuren. Meistens mit solarbetriebenen Blaulicht. Beim ersten Mal sind wir noch drauf reingefallen, aber mittlerweile kennen wir das Spiel.

Von vorne
Mit Solarpanel für’s Blaulicht

Ephesos oder auch Efes steht auf dem Programm. Archäologische Ausgrabungsstätte . Am Eingang stehen viele große Reisebusse die koreanische, brasilianische und japanische Touris ankarren. So viele Touristen auf einem Haufen haben wir auf der ganzen Reise nicht gesehen. Zum Glück ist die Saison vorbei. Nicht auszudenken was hier in der Hochsaison abgeht. Ephesos hat aber auch einiges zu bieten: ein riesiges Amphitheater, eine reich verzierte Bibliothek und nicht zu vergessen die top gestyleten Influenzer, die sich in die unmöglichsten Posen schmeißen.

Nach der Kultur suchen wir uns einen Schlafplatz. Wir entscheiden uns in „Örtchen“ Kuşadasi zu fahren und erwarten eine kleine beschauliche Stadt. Begrüßt werden wir von riesigen Kreuzfahrtschiffen, Pubs und Schildern die „full english Breakfast“ anpreisen. Offensichtlich machen sehr viele Briten sehr gerne Urlaub hier. Bei einem erstaunlich geschmacksneutralem Kebab, vermutlich wurde die Würzmischung an den britischen Gaumen angepasst, beobachten wir das Treiben und bewundern die modisch völlig unerschrocken Touris.

To be continued…

aweng Sirene und wildsau auf der englischen nase

Es zieht sich durch. Roter Faden. Sind schon wieder in bester Begleitung gewesen. Nach Moloch istanbul haben wir Freunde in foça besucht. Das Städtchen konnte sich was dörfliches erhalten. Vor allen türkische touris und keine Bettenburgen. Das fetzt.

Carmen, Chris und Chris helfen uns bei rumflätzen, restaurant-hopping und boots-tour. Frammersbach schlägt immerwieder aweng durch. Die beiden sind fränkinnen. Bei Chris Kathrin und mir bleibt es bei rheinischem singsang. Wir ziehen um die Häuser. Nachts drücken die wildschweine von den bergen ins dorf. Man kommt miteinander aus. Die Chris – nach 30 Jahren türkei – organisiert uns in fließendem türkisch allerlei Zeitvertreib. Der Chris muss das s.u.p. aufpumpen. Nimmt sich den besten liegeplatz. Mittig Alter Hafen. Da staunt der Fischer und wir ham spaß.

nicht so als wären hier keine touris, aber es ist in der Nachsaison doch angenehm entspannt. Wir finden also noch einen Platz auf der englischen Nase. Und weil wir glückliche Schurken sind, ziehen morgens die Delfine an uns vorbei in die bucht. Nee is dat schön.

Genau hier und nirgends anders haben die Sirenen Odysseus den Kopf verdreht. Ganz klar. Wir sind auch verzückt von schönen Felsen und gemütlichem schippern mit Speis&trank. Da hinten war was. Da draußen. Mönchsrobbe. Seltenheit. So gut wie ausgestorben. Oder doch Sirene?

Wir legen einen putztag ein. Alles. Uns selber, den Bus, alle Klamotten. Sooo sauber. Dank an Chris (die chris) für die Infrastruktur und die gemeinsamen frühstücke auf der Terrasse, fürs an die hand nehmen. Dank an Chris (der chris) für über-lässiges paddeln im Hafen, Dank an carmen für abends lange zusammensitzen und verzäll. War schön bei/mit euch.

Nach 5 Tagen packen wir zusammen. Wieder alte Steine und diesel verbrennen.