VPN auffm bazar, dazu eine Prise salz

Wir sind im Iran. Bisher freuen sich alle uns zu sehen. Mussten schon für fotos herhalten und jederzeit beantworten, wo wir her kommen. Alman! “ ah. Gute Autos. Mercedes, Audi, super“. Von wegen auto: hier gibt es ein allgegenwärtiges Arbeitstier immer in blau, in das ich mich ein bisschen verguckt habe.

Für den ersten Tag mit Grenze und besorgen von sim, Versicherung und dis und das haben wir einen „fixer“ engagiert. Kost bisschen, hilft aber auch viel. Sehr netter Kerl.

Und gleich die ersten krassen Landschaften. Klein-kappadokien pennen wir heute abend. Was heute salzpfanne, war mal ein mächtiger See in West aserbayjan. Das richt nach umweltdisaster… aber kommt schick rüber.

Internet zwar komplett eingeschränkt, aber gegen Dollar (kleine dollar) wird im Geschäft was aufgespielt. Mal sehen. Bisher geht’s gut.

Ein bisschen schlicht in blau und gelb

Ich bin ja eher einfach strukturiert. Beispiel: stellste mir mettbrötchen päffgen hin, bin ich glücklich. Oder heisse Dusche nach langer Fahrt, geil. Was auch super funktioniert sind schöne Berge. Fährste so durch karge hochtäler, die Farben wechseln, Herbst in den Pappeln, Windungen und kehren und dann steht er da und ich fühl mich gleich vollständig wohl.

Am Morgen, gleich ums eck geht’s stark weiter. Ishak paşa hat zugeschlagen. Auf einem felsvorsprung schöne Anlage hinterlassen. Lekker.

Nun runter zum Van-See. Natronlauge. Gebirgig. Die Stadt langweilig, die zuchtstation süüüüß. Eins blau, eins gelb. Ich Herz das!

Morgen fahren wir an die Grenze. Wir kümmern uns gerade mit grosser Ernsthaftigkeit um die im bus verbliebenen Alkoholika. Muss bis Iran alles platt, sonst Ärger. Also ran an den griechischen Grappa, türkischen Raki und das Geschenkfläschen frangelico.

Unsere Einkäufe schrullig. 10 Liter Katzenstreu (ihr wisst schon), espresso hamstern, hygieneartikel, den jünstigen tabak zum drehen, …

Wir wissen nicht wie die online-situation die nächsten 3 Wochen sein wird. Regime schaltet öfter mal ab, weil…Ihr wisst schon.

Aber der Liter Diesel nur 10 Pfennig!!!

Wir sind kein dolmuş oder heisse luft zum Frühstück

Nu aber richtig! Wir fahren nach kappadokien. Das wo auf allen türkischen reiseprospekten ganz gross drauf ist. Ist halt so ne Sache mit den Sehenswürdigkeiten. Sie sinds halt oft auch. Bedeutet: da kommste nicht drum rum. Und kappadokien is Knüller. Keine widerrede! Und dann auch noch brutalst romantisch heissluft. Weia. Schööön.

Dazu dann diese kleinen zuckerhüte überall. Kann man prächtig rum-spazieren. Alles ausgehöhlt. Ganze orthodoxe Klöster mit allem schnipp&schnapp. Geil. Fotografieren verboten. Einen Schuss aus der hüfte hab ich gemacht.

Alles gut und schön aber wir müssen jetzt auch mal Kilometer fressen.

Zur Lage im Iran: wir beobachten. Es gibt einige Reisende die aktuell von vor Ort berichten. Ist jetzt nicht prall, aber hilft nix. Stand heute: morgen visa holen. In 5-6 Tagen Grenze. Wenn nichts ….

Der Weg führt über das hochplateau zentral-und ostanatoliens. Lange Strecken nur braune hochtäler, karavansereien, mal ne schafherde und wenn Leute, dann winken die uns zu. Nicht weil wir so super smart sind oder die unseren Bus abfeiern, sondern weil wir von weitem aussehen wie – genau – ein sammeltaxi/dolmuş.

Nach viel strasse dann erzurum. Krass. Die haben ne skisprunganlage. Kommste nicht drauf. Und natürlich schöne alte Steine. Das gefällt mir. Nachts kalt – gefällt mir nicht. Wir sind jetzt aber auch immer über 1000. Die Berge drumherum gern mal 3einhalb. Berge gefallen mir auch

Geisterstadt und Nikolaus

weiter geht es die Küste entlang. Wir finden ein paar wirklich schöne, einsame Buchten.

Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite und eine warme Dusche wäre auch Mal wieder toll. Da die meisten Campingplätze mit Solarduschen ausgestattet sind, ist das Duscherlebnis bei bedecktem Himmel und Nieselregen eher fröstelig. Wir entscheiden uns für einen Naturcampingplatz in Kayaköy. Kayaköy war bis 1923 ein griechisches Dorf. Nach Abschluss des Vertrages von Lausanne mussten die Griechen das Dorf verlassen. Seitdem ist es eine Geisterstadt.

Blick auf die Geisterstadt

Am nächsten Tag geht es nach einer schönen, heißen Dusche weiter. Wir wollen wieder ans Meer. Es geht nach Kaş. Wir waren vor 4 Jahren schonmal für ein paar Tage hier und die Kleinstadt an der lykischen Küste hat uns gut gefallen (Funfact: Kaş ist Partnerstadt von Brühl Rheinland, das passt doch).

Wir parken unseren Bus direkt im Hafen und genießen einen Abend in der schönen Kleinstadt. Wie so oft sind wir froh daß Nebensaison ist, denn auch Kas ist ein Touristen Hotspot. Zum Glück konnte sich die Stadt ihren Charme bewahren. Hier sind es neuerdings hauptsächlich russische Touristen die hier Urlaub machen.

Am nächsten Tag stehen wieder alte Steine auf dem Programm. Wir machen einen Stop in Myra. Der Nikolaus war hier Mal Bischof.

Felsengräber
Das drölfzigste Amphitheater

Abends fahren wir nach Cirali. Ein kleines Küstendorf am wunderschönen Olympos Beach. Hier bleiben wir 2 Nächte. Leider regnet es. Auch in diesem Ort sind die russischen Touristen deutlich in der Überzahl. Der Chef vom Campingplatz (früher Saarland) freut sich Mal wieder Deutsch zu sprechen und als wir Abends im Restaurant die Rechnung bestellen, stellen wir fest, daß der Kellner aus Köln Lindenthal kommt. Nä wat schön. Er freut sich und spendiert uns zum Nachtisch Baklava und Cay. Danke.

Außer wirklich total verschmusten Katzen, hat Cirali beeindruckende Natur, die Ausgrabungsstätte Olympos und brennende Steine Yanartas /Chimera zu bieten.

Die lykische Küste ist wirklich wunderschön.

Pappfijur und full english

Es geht weiter die Ägäis Küste entlang. Überall lauern sie, die Pappfijuren. Meistens mit solarbetriebenen Blaulicht. Beim ersten Mal sind wir noch drauf reingefallen, aber mittlerweile kennen wir das Spiel.

Von vorne
Mit Solarpanel für’s Blaulicht

Ephesos oder auch Efes steht auf dem Programm. Archäologische Ausgrabungsstätte . Am Eingang stehen viele große Reisebusse die koreanische, brasilianische und japanische Touris ankarren. So viele Touristen auf einem Haufen haben wir auf der ganzen Reise nicht gesehen. Zum Glück ist die Saison vorbei. Nicht auszudenken was hier in der Hochsaison abgeht. Ephesos hat aber auch einiges zu bieten: ein riesiges Amphitheater, eine reich verzierte Bibliothek und nicht zu vergessen die top gestyleten Influenzer, die sich in die unmöglichsten Posen schmeißen.

Nach der Kultur suchen wir uns einen Schlafplatz. Wir entscheiden uns in „Örtchen“ Kuşadasi zu fahren und erwarten eine kleine beschauliche Stadt. Begrüßt werden wir von riesigen Kreuzfahrtschiffen, Pubs und Schildern die „full english Breakfast“ anpreisen. Offensichtlich machen sehr viele Briten sehr gerne Urlaub hier. Bei einem erstaunlich geschmacksneutralem Kebab, vermutlich wurde die Würzmischung an den britischen Gaumen angepasst, beobachten wir das Treiben und bewundern die modisch völlig unerschrocken Touris.

To be continued…

aweng Sirene und wildsau auf der englischen nase

Es zieht sich durch. Roter Faden. Sind schon wieder in bester Begleitung gewesen. Nach Moloch istanbul haben wir Freunde in foça besucht. Das Städtchen konnte sich was dörfliches erhalten. Vor allen türkische touris und keine Bettenburgen. Das fetzt.

Carmen, Chris und Chris helfen uns bei rumflätzen, restaurant-hopping und boots-tour. Frammersbach schlägt immerwieder aweng durch. Die beiden sind fränkinnen. Bei Chris Kathrin und mir bleibt es bei rheinischem singsang. Wir ziehen um die Häuser. Nachts drücken die wildschweine von den bergen ins dorf. Man kommt miteinander aus. Die Chris – nach 30 Jahren türkei – organisiert uns in fließendem türkisch allerlei Zeitvertreib. Der Chris muss das s.u.p. aufpumpen. Nimmt sich den besten liegeplatz. Mittig Alter Hafen. Da staunt der Fischer und wir ham spaß.

nicht so als wären hier keine touris, aber es ist in der Nachsaison doch angenehm entspannt. Wir finden also noch einen Platz auf der englischen Nase. Und weil wir glückliche Schurken sind, ziehen morgens die Delfine an uns vorbei in die bucht. Nee is dat schön.

Genau hier und nirgends anders haben die Sirenen Odysseus den Kopf verdreht. Ganz klar. Wir sind auch verzückt von schönen Felsen und gemütlichem schippern mit Speis&trank. Da hinten war was. Da draußen. Mönchsrobbe. Seltenheit. So gut wie ausgestorben. Oder doch Sirene?

Wir legen einen putztag ein. Alles. Uns selber, den Bus, alle Klamotten. Sooo sauber. Dank an Chris (die chris) für die Infrastruktur und die gemeinsamen frühstücke auf der Terrasse, fürs an die hand nehmen. Dank an Chris (der chris) für über-lässiges paddeln im Hafen, Dank an carmen für abends lange zusammensitzen und verzäll. War schön bei/mit euch.

Nach 5 Tagen packen wir zusammen. Wieder alte Steine und diesel verbrennen.

Das geht auf den luzie und tschöpp schisch

uns geht’s mal wieder gut. Haben den dirk. Seit 13 Jahren in Istanbul. Kennt sich aus. Mit beste fischbude, beste schluckbude, beste rote Nüsse. Hat uns einen snackführer in lautschrift geschrieben. Wie geil is das denn? Danke Dirk! War uns ein Fest. Ich schwöre lan. Tscherkessen Hühnchen auf mich in kölle.

4 Nächte auf dem städtischen Parkplatz in idealteppe. Klohäuschen und freundliche Nachbarn. Die stellen ihren Wohnwagen hier ab und nutzen den dann wie einen Schrebergarten. Tisch un stöhl aruss und dann picknicken. Marmaray Bahn direkt vor der Tür. Schnell in der City. Für uns meist kadiköy. Ist immer wie schildergasse verkaufsoffener Sonntag. Immer. So viele Leute. Ui.

topkapi, prinzeninsel, sightseeing halt. Schon fein aber durch die strassen schlendern eher noch besser. Der türke mag ja die katze. Auch inkl. Stadtmöblierung. Ich Herz das. Grosser bazar schnell langweilig. Wir beginnen lustige fantasiemarken und frisch operierte pauschalisten zu zählen (meist nase oder haartransplant.) Einschub: liebe Raucher, 50 g packung ordentlicher tabak 1,80 Euro. Ätsch. Pack mir den Bus bis obenhin voll 🙂 die erste offizielle Station des alten hippie-trail war wohl der pudding-shop. Dönerbude mit ein paar Fotos. Hat jetzt nicht richtig gekickt. Aber jut

Nachts letzte Bahn verpasst. Mist. Noch am überlegen, kommt luzie „kurz kose- strassenname für luzifer“ sagt er und heisst eigentlich tunjay. Kommt aus zollstock und freut sich rheinischen singsang zu hören. Einfach mal wieder labern. Geil. Läd uns auf Taxi ein, weil muss eh da lang. „Der taxi geht auf der luzi“. Von seiner Milieu/Rocker Zeit distanziert er sich. „wär aber doch ganz hilfreich den Namen seiner Familie zu nennen, wenns eng wird…“ weio. Trotzdem top-typ.

Istanbul immer knaller. Nu aber aegeis. Wir treffen in foça die nächsten kölschen. Voll bock

kangaroos mit stahlhelm

Wir haben uns von Süden der grossen Stadt genähert. Schneller grenzübertritt und dann schnell tanken. 1,30. Entspanntes lächeln und witzchen machen mit dem Tankwart. Wir fahren die euro-seite der dardanellen runter. Im kleinen fährhafen mehrere Hostels und schluckbuden mit kangaroos, und kreuz des Südens. Verwirrung. Aber manchmal fällt der Groschen eben nur Pfennig weise.

Wir sind bei gallipoli. Hier haben sich 1915 das alte empire und die Osmanen übel bekämpft. 100tsd tot, 250tsd verletzt. Das entsprechende Mahnmal sehen wir erst von der Fähre. Lebensgrosse bronze, schützengraben. Schräg.

Danach Asien. Schön stehen am Wasser im öko-camp. Basic aber voll mit Obst und Gemüse zur Selbstbedienung. In der ferne die größte Hängebrücke wo gibt. Der recep haut ordentlich auf die Pauke so infrastrukturmäsig. Kommt wohl auch gut an. Ich mag ja lieber die kleinen alten strassen und die fähre. Bin aber auch auf dem hippie-trip äh -trail.

Letzte rast vor der 15mio Stadt im Wald. Es plätschert ein bächlein, alles langsam und schattig. Den Bach hoch ein kleines Restaurant. Morgen dann Moloch und gehupe. Mag ich auch.