Von wegen Premium und eine neue plombe.

Auto geht aufs Schiff. Ab in den Container. Mühsehliges Prozedere. Unterschriften einholen, Officers suchen, Kopien einreichen, Zollabfertigung, … Dauert am Ende dann doch zwei Tage. Der Hafen von Bombay liegt eine 1,5 Stunden Uber-Fahrt vom Zentrum entfernt. Trostloses Gelände. Besser Wasser und Snacks mitnehmen.
Dennoch. Am Ende plombiert Kathrin den Container.

Mulmiges Gefühl. Wir verlassen unser kleines Heim für die letzten knapp 9 Monate. Das Nötigste wird gepackt, der Rest geht auf große Fahrt. Und wir? Wir buchen einen Flug.

Unsere Airline ist die Lufthansa. Toll. Premium fliegen. Toitsche Wertarbeit und so.
Was wir erleben: erstmal Ausruf am Flughafen Bombay wegen Gefahrgut im Gepäck. Es geht um mein Messing-Zippo. Es wurde im aufgegebenen Gepäck entdeckt und ist „not allowed“. Ausserdem im gleichen Koffer: zwei Klappmesser, ein Gasfeuerzeug und ein Leatherman. Die interessieren aber nicht. Das Zippo bleibt am Flughafen. Bescheuert.

Nächste Bescheuertheit (Bescheuerung?): Anschluss verpasst wegen Security-Check, der ewig dauert. Sind auf Transit. Wo genau haben wir denn da die gefährlichen Gegenstände eingesammelt? Bordtoilette? Doppel-Bescheuert.

Der freundliche Kollege-Einchecker in München hat schon so eine Ahnung. „Ihr seid nicht das Problem, aber das Gepäck… Ich telefonier mal…“ Das Gepäckstück wird zu unserem Gate beordert. Dann wieder zurück geschickt. Ein weiteres Mal angefordert. Die Crew informiert. Wir haben schon geboarded. Durchsage im Flieger: „geht gleich los, wir warten noch auf Gepäck“. Stewardess lächelt und gibt uns Daumen hoch. 3 Stunden verspätet in CGN. Kein Koffer nirgends. Eine Woche später klingelt der Kurierdienst….

Unsere Nachbarn haben uns frisches Brot, Leberwurst und Kölsch in den Kühlschrank gelegt. Küsschen. beste. Jetzt heißt es langsam runterkommen und akklimatisieren. Nicht so schlimm. In Köln kann mans ja gut aushalten. Sag ich. Und Kathrin rollt mit den Augen. Job ruft…

Der aller-aller letzte Post wird dann wohl in Hamburg spielen. Bus holen. Letzte Etappe. Hoffen wir auf ein Einlaufen am Freitag, dann geben wir uns noch ein WE in HH. Wo ja auch schön ist und nette Leute wohnen. Bis dahin marinetraffic.com reloaden. Aktuelle Koordinate des Containers: vor Dschibuti.