Der grosse Sprung in den Norden

wir wollen Strecke machen. Es liegen 3000km vor uns. Der Plan: Puducherry – Varanasi – Nepal genauer Pokhara.

Puducherry (ehem. Pondicherry) war einst französische Kolonie. Es gibt eine schnieke Altstadt, Croissants und Bars. Alle diese Punkte werden von uns ausgiebig abgearbeitet, bevor wir den langen Weg mit vielen Übernachtungen auf Tankstellen und Dhabas (indische Truckstops) Richtung Varanasi antreten.

Varanasi liegt am Ganges und ist ein heiliger Ort. Pilger kommen um sich im Ganges reinzuwaschen. Familien bringen ihre Toten hierher. Die meisten Toten werden am Flußufer verbrannt. Die die nicht verbrannt werden dürfen (z.B Kinder und Schwangere) werden im Fluss versenkt. Es gibt verschiedene Ghats (Zugänge/Treppen die zum Fluss führen), an denen die Gläubigen ihre Rituale durchführen. 2 Ghats sind für Verbrennung. Wir schauen uns das treiben erstmal vom Fluß aus an. Früh morgens um 5 Uhr geht es los, zum Sonnenaufgang findet eine Zeremonie statt. Wir schippern an den einzelnen Ghats vorbei sehen Menschen baden und beten. An der Verbrennungsghats qualmt es. Immens viel Holz wurde hier gestapelt. 600kg braucht man für eine Person. Am Ufer liegen kleine und große Bahren mit Tüchern bedeckt, die in den Ganges geschoben werden. Für mich fühlt sich das ganze doch sehr befremdlich an, aber ich hatte es mir auch „schlimmer“ vorgestellt.

Unseren Stellplatz hatten wir etwas außerhalb der Stadt an einem Guesthouse. Die Betreiberin hat ein Projekt gegründet um Dorffrauen zu helfen und sie etwas unabhängiger von ihren Männern zu machen. Einmal im Jahr gibt es ein Fest für die Frauen, die sonst nicht von zu Hause weg kommen. Wir durften auch daran teilnehmen und Daniel hat es sogar in die Zeitung geschafft ( zumindest halb 😉)

Von Varanasi soll es nach Nepal gehen. Eigentlich ein Katzensprung. Keine 400km bis zur Grenze, trotzdem schaffen wir es nicht an einem Tag. Wir haben schon gehört das die Straßen in Nepal noch schlechter sein sollen. Au weia!

Nepal – Land Nummer 13. Die Grenze ist chaotisch, liegt mitten im Dorf, aber die Formalitäten sind schnell erledigt. Ab nach Pokhara. Keine 200 km mehr, das schaffen wir bestimmt bis es dunkel wird -NICHT !

Es dämmert wir müssen einen Stellplatz finden, nicht so leicht im Gebirge. Dazu hält noch ein weißer Transporter den Verkehr auf. Wir wollen überholen, kommen näher…. Das ist ein belgisches Nummernschild? Vor uns fahren unsere belgischen Freunde, die wir vor 2 Monaten in Goa kennengelernt haben. Das gibt’s doch nicht. Nach einem kurzen Schwätzchen folgen wir den beiden zu ihrem Stellplatz in einem kleinen Dorf. Die Bewohner freuen sich. Wir werden fröhlich Willkommen geheißen, bekommen Essen und werden eingeladen am nächsten Tag an einem Hindu Fest teilzunehmen. Eine Art Hindu- Kommunion. Der 12jährige Keshar bekommt nach den Ritualen besondere hinduistische Rechte, er darf z.B. heiraten. Ohne dieses Ritual ist eine hinduistische Hochzeit nicht möglich.

Das Fest startet am Morgen und geht den ganzen Tag. Die ganze Dorfgemeinschaft ca. 500 Leute kommen. Es werden religiöse Texte gelesen, Opfergaben verteilt, gesungen, getanzt, gegessen und wir dürfen dabei sein. Mittendrin. Alle kümmern sich rührend um uns. Obwohl die wenigsten englisch sprechen ist die Kommunikation kein Problem. Ich bekomme sogar einen Saree geschenkt. Wow – was für eine Begrüßung in Nepal.

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