Rain trees und dehli belly

Sehr schön und nicht so schön. Sehr schön sind rain trees. Man fährt so durch die Landschaft quält sich durch Staus und Baustellen, biegt um die nächste Kurve und dann öffnet sich ein riesiger schattiger Bereich. Ein ganzes Dorf hat da Platz. Tuctucs warten auf Kundschaft, kleine garküchen brutzeln, Kioske mit cold drinks. Alles großzügig von einem rain tree überdacht. Geil.

Wir sind jetzt in kochi. Der Weg von hampi war dieses mal zum Glück ohne Tankstellen Übernachtungen. Stattdessen Elefanten camp, namma beach und drive-in beach. Wieder sehr schön.

is aber eben auch nicht immer alles sehr schön. Dann also zum nicht so schönen: der national Highway an der Küste keralas ist ein arschloch. 260 km haben 10 Stunden gedauert. Ich schreibs nochmal: 260 km haben 10 Stunden gedauert. Bin immernoch total genervt. Nun kommt hinzu, dass – wie kann man das möglichst schonend schreiben? – Meine Verdauung falsch abgebogen ist. Es wird flüssig und viel zu häufig. Dazu noch unvorhersehbar und schrecklich plötzlich und vehement. Der dehli belly. Gar nicht schön. Haben uns in kochi in ein guesthouse eingemietet mit : tusch! Einem prächtigen sitzklo. Und ja, es wurde stark beansprucht. Nu hab ich ein paar Pillen genommen. Hoffentlich wirds jetzt keine Verstopfung *zwinkersmilie*

Alte Synagoge jew town

strandleben und glückliche pilger

Die lange Anfahrt nach goa hat geschlaucht. Um irgendwie Kilometer zu fressen, kannste nicht immer abends einen schönen stellplatz suchen. Das heisst: indian oil, brahat Petrol oder reliance. Tankstellen. Also lange fahren, dann ruhigste Ecke auf tanke, dann runterkommen und pennen, dann wieder von vorne. Am Tag 400km ist gut. Strecken von 1500 häufig….

Was machen wir also in goa? Faul auf der Haut liegen. Maximal anstrengung: ins Restaurant und/oder Kneipe. Sonst liegen, fläzen, palaver, nase bohren, schwimmen gehen, weiter rum lungern. Sehr erholsam beizeiten. Unser stellplatz in agonda hat eine gewisse hippie-tradition und es stehen einige Fahrzeuge. Alles gute Leute (manche mit dörflicher Spiritualität gesegnet oder sie glauben ihren eigenen insta-kalendersprüchen). Insgesamt ein nettes Dorf.

mich juckt der gas-fuss aber recht verlässlich, zum Leidwesen von Kathrin. Also geht’s Richtung gorkana. Ist umme Ecke. Die alt-hippies sind jetzt da, weil in goa pauschalisten und indische touris langsam das Regiment übernehmen. Toll. Auch sehr heilig. In den Hindu top-7. Wegen Gott Shiva aus kuhohr geboren und eifersüchteleien, Betrug und Streit im Pantheon. Religion is schon weia. Aber natürlich auch spannend anzusehen. Gorkana: daumen hoch!

Dann hampi. Geht in einem Rutsch. Und echt jetzt: das ist schon eine bomben geile super ufta tätärä mega location. Landschaft, Tempel, Hinduismus. Alles extra fett. Ich bin verknallt. Wir stehen erst mitten im trubel. Direkt city-center. Und das zum Pilgerfest. Laut, viel. Nachts spielt eine combo (tabla, harmonium, Trommel und sänger) Ultra laut in einem kleinen versteckten tempel. Von 22:30 bis 3:00? Es ist eigentlich ein Gottesdienst. Die Sänger wechseln sich ab. Der erste gut. Der zweite ist wie zahnfleischbluten und eingewachsene Nägel. Egal. Ich war spinksen und da wird schon was heiliges für mich abgesprungen sein.

Von wegen heilig. Wir hatten wohl Glück. Auch am hanuman Tempel ist pilgern. Wir haben am Tag nach dem Pilgerfest die 550 Stufen erklommen und (hier nochmal der hinweis: ich glaube an nix, ausser dass wir am Ende wieder Humus werden) es war eine schöne Stimmung. Alle grüssen, lachen, segnen, bleiben stehen und mahnen „lass dir Zeit beim aufstieg“. Omas, Kinder, halbstarke, alle gut gelaut. Weil, wegen hanuman sehen! Wieder Glück. Wir kommen oben an und eine Zeremonie startet. Halbe Stunde wildes trommeln, tröten auf der Muschel, Glocken schlagen im crescendo. Magisch.

„ich hab grad weihnachtsgeld. Also wenn du sagst: ich will ne hupe und nen wiskey, dann…“

Ich wollte diese hinreißende Aussage schnell festhalten. Warum hat das noch nie jemand zu mir gesagt?

Bin schon total aufgeregt. Shoppen gehen. Es soll eine wirklich laute hupe werden. Als wiskey hab ich mir amrut fusion ausgesucht. Das wird toll. Ich werde berichten. Und ich muss mal rauskriegen, ob das template auch Audio kann. Befürchte nicht. Dann kommt das lautmalerisch.

Hupe, indien, besser

Ich denke ja seit pakistan über ein Upgrade der Hupe nach. Der transporter macht halt nur “ trööt“. Lahm und geduckt. Der Präsident des vw Club meinte damals, was „maskuliner“ wär gut.

Es gibt tolle hupen. Zum Beispiel mit pressluft und mehreren Hörnern. Man kann dann Melodien hupen. Wir haben uns, nach ausgiebiger Diskussion, auf „the final countdown “ geeinigt. Das wär geil.

Nun hatte die hupe letztens einen Wackelkontakt. Das ist erstmal jetzt kein Drama, denkt man. Aber in hindustan ist das der Untergang. Noch nie so gestresst hinterm Steuer gewesen.

Man kann es sich so vorstellen: in Indien wird nicht nach Regel gefahren. Überhaupt nicht. Eher wie Fledermäuse. Man hupt, um seinen Standort zu vermitteln und andere hupen zur Bestätigung des ihren. So setzt sich dann ein 3d Bild zusammen und man weiss zb, dass man sich noch in eine winzige Lücke drängen kann.

Also. Ohne hupe, biste unsichtbar. Original super scheisse. Willste nicht sein. Gute Nachricht: wackler hat sich spontan geheilt.

Ich knall dann noch paar Fotos hoch und wünsche demnächst gut zu rutschen!

kaputter content.

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Ist was anderes, wenn man nicht einfach drauflos schreibt, sondern fragen beantwortet. Schönen gruss Thomas!

Wagha. Total bekloppt

cop.com und murree’s finest

warteetappe in Islambad. Der Kenner läßt das zweite a fallen. Beantragung eines indien Visums in pakistan ist mühsam und dauert. So bekommt die zweifellos nette hauptstadt dann einen etwas langen Aufenthalt. Leider geht der phänomenale Norden des Landes eh an uns vorbei. Kein k2, kein nanga parbat. Viel zu kalt.

Aber was sich durchzieht, sind tolle Begegnungen. Unser guter Geist hier heisst nasir und ist Präsident und Gründer des vw Club of pakistan cop. Er führt uns rum, lädt uns zum Essen ein, wir stehen vor seinem Haus, machen Ausflüge mit dem Club, lassen den t5 aufmöbeln, …, sind bestens aufgehoben.

islamabad ist 1960 geplant und gebaut worden. Der schachbrettmuster-stadtplan macht die Orientierung leicht. Die schwesterstadt rawalpindi ist da deutlich komplizierter. Einmal falsch abgebogen….

Weil unser host verreist ist, stehen wir jetzt mit 6 anderen overlandern im Park. Angenehme kleine internationale dorfgemeinschaft. Nebenan bunte liga cricket. Sehr britisch, völlig unverständlich. Mal gucken, ob man mal Tickets für die Profis bekommt. geht erst mit visum weiter, also abwarten. Dann geht’s nach lahore über die grand trunk road. Über die hab ich als Kind bei kipling gelesen und geträumt, mal in dieses gewimmel einzutauchen. Sie geht von Kabul bis Kalkutta. Durchzieht den kompletten subkontinent. Milliarden am Wegesrand. Find ich aufregend.

Heute gehn wir nochmal an die besonders unattraktiv gehaltene alkoholklappe. Das einkaufserlebnis soll möglichst unangenehm sein, weil haram. Aber am Ende gibt’s Bier und rum der monopolbrennerei murree. Da der Staat ordentlich mitverdient, geht’s dann halt doch. Heute abend also sundowner

„…dann flieg ich durch die wüste“

Yazd. Altstadt aus Lehm. Windfänger auf den häusern. Kamelfleisch auf dem teller. Enge Gassen. Freundliche Herren, die touris in grossen Auto beim rangieren helfen. Fette Moschee. Sehr fett. Starker Kaffee mit cardamon und Rosen Wasser. Schön

Ab in die Wüste. Übern berg mit drei Farben und durchs heisse Becken in grau hinein in die Oase. Obenauf die verfallene Burg, die schlucht daneben plätschernder Bach, kleiner Wasserfall unterm trockenen Flussbett. Irre. Dazu freistehen im Tal der Palmen. Herrlisch.

Kathrin hustet schon länger. Hat sich in kerman einen „Sirup“ gekauft. Giftgrün. Ich dränge vor Abfahrt nach bam. Sie: ich nehm den gleich im Auto, dann …. siehe Überschrift.

bam. Bäms. Sehr alte Stadt. Hat’s leider 2003 mit Erdbeben zerschmissen. Zu grosser Friedhof. Man baut immer noch auf. Vor allem die old city mit citadelle. Die datteln: Ultra süss.

Ultra süss auch die Bande kichernder Damen im spielzeugauto!

Wir sind jetzt in schlagdistanz zur Grenze. Freitag „machen wir rüber „. Ohne begrüssungsgeld, aber dafür mit eskorte. Updates hier? Mal sehen, wann wir ne simcard kriegen. Morgen zahedan

Pläne schmieden im Innenhof

Wir sind bei Mohammed im tak taku guesthouse. Erste mal Bett seit 3 Monaten. Guter Platz, um zu überlegen, wie’s weitergehen soll. Die news lesen macht einen kirre. Die Iraner beruhigen. Leute, die alte bsa aufbauen, beruhigen mich eh.

Am Rande der lut e kavir. Sehr alte wüstenstädchen und abends kamelburger. Eigentlich alles fein, aber wir beschleunigen unseren Iran-Transit. Was aber unbedingt noch mit muss: yazd! Und dann Bam! Und Oase.

Unter der Stadt na’in eine alte Mühle. 28 Meter tief arbeitet sie mit dem Wasser der quanate. Bewässerungstunnel von weit her. Schräger Ort

Im 5 Tagen wollen wir nach pakistan einreisen. Sollte passen. Werden einiges liegen lassen. Schade. Hilft nix.

Die bleiben im Auto, standheizung kaputt

Typ Expeditionsmobilfahrer: leicht angeschwurbelt, Freiheit, weil zuhause alles furchtbar unfrei, eher süddt./ch oder gern auch Osten. Stehen dann in ihrer schöffel-outdoor-uniform vor dir, sind aber ober-individuell. Naja. Gibt natürlich auch nette. Zb die mit den Trucks auffm Bild.

Sind von täbris (mega/monster/über-bazar) nach iranisch Kurdistan gefahren. Auf dem Weg (regieanweisung: anschwellende dramatische Musik, lichteffekte und heiteres jauchzen) TANKEN GEWESEN!!1!1

Es läuft so: diesel fahren ausschließlich LKW. Privatleute Benzin. Diesel nur gegen Besitz von Tankkarte. Also LKW-Fahrer anquatschen und gestikulieren. Der gibt einem was ab. Jetzt: 60 Liter für 6,30 Euro.

heissa. Und das war nicht mal der freundschaftspreis. Werden diesel auch heute Nacht brauchen. Stehen vor weltkulturerbe takht-e soleyman auf 2100 Meter. Brauchen standheizung. Von den drei andern overlandern bleibt bei einem die Tür zu. Kein Hallo wegen: überschrift

VPN auffm bazar, dazu eine Prise salz

Wir sind im Iran. Bisher freuen sich alle uns zu sehen. Mussten schon für fotos herhalten und jederzeit beantworten, wo wir her kommen. Alman! “ ah. Gute Autos. Mercedes, Audi, super“. Von wegen auto: hier gibt es ein allgegenwärtiges Arbeitstier immer in blau, in das ich mich ein bisschen verguckt habe.

Für den ersten Tag mit Grenze und besorgen von sim, Versicherung und dis und das haben wir einen „fixer“ engagiert. Kost bisschen, hilft aber auch viel. Sehr netter Kerl.

Und gleich die ersten krassen Landschaften. Klein-kappadokien pennen wir heute abend. Was heute salzpfanne, war mal ein mächtiger See in West aserbayjan. Das richt nach umweltdisaster… aber kommt schick rüber.

Internet zwar komplett eingeschränkt, aber gegen Dollar (kleine dollar) wird im Geschäft was aufgespielt. Mal sehen. Bisher geht’s gut.